Kriegsgräberstätte Golm
Der Golm liegt in einem herrlichen Naturschutzgebiet direkt an der polnischen Grenze und ist mit einer Höhe von 69m die höchste Erhebung auf der Insel Usedom. Seit 1967 stehen der Golm und etwa 25 Hektar seiner unmittelbaren Umgebung unter Naturschutz. Der Name Golm leitet sich von einem slawischen Wort für Hügel ab.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts
entwickelte sich der Golm durch die Gründung der preußischen
Hafenstadt Swinemünde zu einem beliebten Ausflugsziel. Vor allem
Einheimische trafen sich auf dem Golm.
Im Sommer 1944 entstand auf dem Golm ein Soldatenfriedhof. Mehr als 250 Marinesoldaten, so die Besatzung eines gesunkenen U-Boots, und mindestens 1000 Angehörige von Heer und Luftwaffe fanden hier bis Kriegsende ihre letzte Ruhe.
Nach
dem verheerenden Bombenangriff während des 2. Weltkrieges auf die
nahegelegene Stadt Swinemünde am 12.März 1945 wurden zwischen
6.000 und 14.000 Opfer in Massengräbern auf dem Golm bestattet.
Die meisten Opfer waren Flüchtlinge und Soldaten der völlig
überfüllten Hafenstadt Swinemünde. Am östlichen
Swineufer warteten kilometerlange Trecks auf ihre sichere
Überfahrt. Im Hafen lagen etliche voll besetzte
Flüchtlingsschiffe aus Pommern und Preußen. Auf dem Bahnhof
standen überfüllte Lazarett- und Flüchtlingszüge
zur Abfahrt bereit, als 671 amerikanische Bomber die Stadt in ein
brennendes Inferno verwandelten. Der Angriff galt dem Hafen, der auch
von der deutschen Kriegsmarine intensiv genutzt wurde.
Nach dem Krieg scheiterten zunächst verschiedene Bemühungen von staatlicher, kirchlicher und privater Seite zu einer entsprechenden Gestaltung des Ortes. So wurde die vom Bansiner Bildhauer Rudolf Leptien 1952 geschaffene Statue „Die frierende Frau im Soldatenmantel“ nicht aufgestellt, da er kurze Zeit später nach West-Berlin flüchtete. Erst 1984 erfolgte die Aufstellung der Figur.
Im Jahr 1968 wurde der Rostocker Bildhauer Wolfgang Eckardt mit dem Bau eines „Mahnmals gegen Krieg und Faschismus“ beauftragt. Seinen Vorschlägen folgend wurden die vier bis dahin getrennten Friedhöfe durch entsprechende Rasenflächen vereinigt.
An zentraler Stelle auf dem Berg entstand bis 1975 ein zweigeteilter Ringbau aus Beton von mehreren Metern Durchmesser. Dieser ist begehbar und trägt an den Innenseiten der Betonmauern in durchgängiger Großschrift die Inschriften „Dreiundzwanzigtausend Tote des Zweiten Weltkrieges mahnen“ sowie „Dass nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint“.